Wir sammeln bereits seit 31 Jahren HÖRGERÄTE für BRASILIEN
                                                             Wir sammeln bereits seit 31 Jahren        HÖRGERÄTE für BRASILIEN                                                                

 Aktion 2/2020 in den Favelas der Nordzone Rios 

 

Anfang Februar war es wieder soweit unsere erste von mehreren für das Jahr 2020 geplante Reise ging wieder nach Brasilien. Eigentlich war vorgesehen  unsere " Hörgeräte Spenden Aktion" im Bundestaat Minas Gerais zu starten- leider mussten wir diese absagen da es dort zuvor aufgrund von verheerenden Regenfällen mit über 50 Toten zu schweren Überschwemmungen gekommen war.
 
So beschränkten wir uns diesmal auf die Favelas (Armenvierteln) in der Nordzone von Rio de Janeiro. Es leben dort ca. 2,8 Millionen Einwohner, viele verdienen nicht mehr als den staatlichen Mindestlohn der gerade um die 200 Euro liegt.
 
Gewaltexzesse, Bandenkriege und Schießereien sind hier an der Tagesordnung, häufig fällt deshalb die Schule aus und ganze Straßenzüge mit Geschäften schließen aus Angst vor der Gewalt.
Die Situation ist teilweise so prekär das es mittlerweile sogar eine  App "Fogo Cruzado" gibt -was soviel wie " Kreuzfeuer" bedeutet in der trägt man eine beabsichtigte Wegstrecke ein und erhält eine Warnung wenn gerade auf dem Weg zum Ziel eine Schießerei stattfindet, das geschieht bis zu 400 mal im Monat.
Die App wurde schon hundertausendfach runtergeladen.
 

Über die sozialen Medien sowie kleinen Radiostationen wurde für unser Projekt "Hörgeräte für Brasilien" geworben.

Unterstützt wurde diese Aktion durch den ROTARY CLUB ÖSTERREICH HALL und der HÖRAKUSTIK FIRMA NEUROTH

 
 14 Personen standen noch auf unserer Warteliste vom Oktober 2019, da bei diesen bereits eine Audiometrie sowie Abdrücke für die Ohrpassstücke durchgeführt wurden fand nun die Endanpassung , Feineinstellung sowie Übergabe der Hörgeräte statt.
 
 Bei 11 weiteren Schwerhörigen wurden eine Messung des Hörvermögens durchgeführt  sowie die Abdrücke genommen nach 10 Stunden  neigte sich der erste Tag dem Ende entgegen.
 
 Alle unsere Aktionen -so schreibt es das Gesetz vor-werden begleitet von einem oder zwei brasilianischen "Fonaudiologistas" diese sind quasi die Verantwortlichen unserer Teams, meist kommen dann noch ein oder zwei Studenten hinzu.
 
Für die Anpassung von Hörgeräten benötigt man neben der Software der einzelnen Hersteller auch noch die  unterschiedlichen Programmierkabel -allein davon gibt es dutzende ohne diese kann kein Gerät eingestellt werden, ebenso sind spezielle Schnittstellen erforderlich.
Sämtliche Geräte müssen zudem bei der brasilianischen " ANVISA" Gesundheitsbehörde registriert sein also eine Zulassung besitzen welches aber bei den meisten Geräten der Fall ist.

 

In den kommenden Tagen wurden unsere Anpassungen fortgesetzt, wir konnten die Räumlichkeiten von mehreren " Associacoes" benutzen das ist die Vereinigung der

 

einzelnen Favelas mit kleinen Räumlichkeiten und einem Büro, dort wird auch die Post abgeholt und Probleme geklärt.Ein Vergleich  mit einem kleinen Bürgermeisteramt ist hier durchaus angebracht. Die meisten Favelas die in aller Regel auf Hügeln liegen haben einige tausend Bewohner es gibt aber auch welche mit zehntausenden.
 

Wer hier keinen kennt sollte auf keinen Fall versuchen dort alleine hinein zu gehen es besteht Gefahr für Leib und Leben.

 
 
In den nächsten Tagen wurden weitere 28 Schwerhörige  mit Hörgeräten versorgt. Zwischen dem Abdruck nehmen und dem Herstellen der Ohrpassstücke vergehen in aller Regel 3-4 Tage so dass die meisten Teilnehmer ein zweites mal erscheinen müssen es gibt da einige Ausnahmen bei den sogenannten RIC Hörgeräten und der offenen Versorgung in diesen Fällen bekommen die Betroffenen die Geräte sofort mit.
 
Unser vorletzter Aktionstag fand in der Favela Matriz statt diese verfügt über die beste Infrastruktur sowie Räumlichkeiten. Der Vorsitzende hatte reichlich Werbung gemacht -für den Nachmittag waren wir bereits "ausgebucht" auch am Vormittag kamen dennoch viele Menschen zu uns.
Für die Versorgung mit Hörgeräten ist der brasilianische Staat zuständig das klappte in Rio de Janeiro mehr schlecht als recht es gibt nur eine Stelle die dafür zuständig ist.

 

Wie wir jetzt von mehreren Betroffene erfahren haben läuft dort seit einiger Zeit so gut wie gar nichts mehr -deshalb hatten wir dieses Mal auch wesentlich mehr Zulauf als sonst.
 
Die Hitze mit Tagestemperaturen von bis zu 39 Grad hat uns die ganze Zeit sehr zu schaffen gemacht so waren wir froh das es am Karnevalssamstag regnete und eine kühlere Temperatur an unserem letzten "Aktionstag " herrschte.
 
Weitere Hörgeräte wurden übergeben bzw. Anpassungen vorgenommen es gab auch diesen Tag reichlich zu tun gegen 18 Uhr wurde die erste Aktion "Hörgeräte für Brasilien 2020" beendet. Der Karneval war bereits im vollen Gange.
 
Fazit: es wurden insgesamt 64 Schwerhörige versorgt bei 12 weiteren waren die Geräte zwischen dem Oktober und Ende Januar ausgetauscht worden.8 weitere Personen bekamen ihre Geräte in den letzten Tagen.
          
Aufrund der Corona- Pandemie musste unsere für Juni 2020 geplante Aktion leider ausfallen.
 
 
 
 

 

 

 

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Kontakt: "Hörgeräte für Brasilien" Familie Wessels, 28219 Bremen, Ritter Raschenstraße 20 E-Mail : denilzaln196@aol.com Telefon: 0421-4367753